Labrador im Rasseportrait – der beliebte Familienhund

Lesedauer 8 Minuten

Wenn Du darüber nachdenkst, Dir einen Hund anzuschaffen, dann ist die Rasse Labrador auf jeden Fall eine Überlegung wert. Es handelt sich nicht ohne Grund um einen der beliebtesten Familienhunde überhaupt. Mit seinem freundlichen Wesen und der ausgeglichenen Art gilt dieser Hund sogar als anfängerfreundlich und passt daher vielleicht genau zu Deinen Vorstellungen.

Der Ursprung einer einzigartigen Rasse

Die Labradore kommen nicht etwa ursprünglich aus Labrador, wie der Name vielleicht vermuten lässt. Stattdessen führen die Wurzeln zurück nach Neufundland, wo die Tiere im 17. Jahrhundert zum ersten Mal erwähnt wurden. Hier wurden sie vor allem dafür genutzt, um beim Fischfang zu helfen. Weil der Labrador Retriever besonders mutig und gehorsam ist, war es ein Leichtes, ihn auf das Einholen von Fischnetzen aus dem Eiswasser zu trainieren.

Erst zwei Jahrhunderte später wurde die Rasse nach Großbritannien eingeführt. Von dort fanden sie zahlreiche Liebhaber auf der ganzen Welt. Zum eine wurden sie zum Jagen sowie zum Fischen eingesetzt und zum anderen als Familienhund. Der erste bekannte Züchter der Rasse war Graf von Malmesbury, der von dieser schönen und vielfältigen Rasse sofort fasziniert war.

Die wichtigsten Eckdaten zum Labbi

Labradore gehören zu den großen Hund und weisen eine Widerristhöhe von 54 bis 58 Zentimetern auf. Hier ist es nicht anders als bei uns Menschen: Trotz der Zugehörigkeit zur gleichen Rasse kann die Größe von Tier zu Tier variieren. Zudem gilt, dass weibliche Hunde in der Regel kleiner sind als Rüden. Wiegen wird ein ausgewachsener Labrador Retriever zwischen 32 und 38 Kilogramm, vorausgesetzt, er ist nicht übergewichtig. Auch hier hängt das genau Gewicht zum einen vom Geschlecht und zum anderen von der Statur ab. Im Alter ist es normal, dass der Labrador an Gewicht verliert.

Unterschiedliche Farben des Labradors
Den Labrador findest Du in diesen frei Farbvarianten.

Der Labrador ist eher kräftig gebaut und kann daher wunderbar für den unterschiedlich im Hundesport eingesetzt werden. Mit dieser Hunderasse holst Du Dir ein kleines Kraftpaket in den Haushalt. Dank des recht stark bemuskelten Brustkorbes kann der Hund sowohl neben dem Fahrrad laufen, im THS aktiv sein, mit Dir joggen oder gar CaniCross machen und weiteres. Des Weiteren ist der Schädel der Tiere eher breit und verfügt über eine kurze, breite Hinterhand.

Auch an Nasenarbeit wie Mantrailing oder ZOS hat der Allrounder Spaß. Vor allem haben die meisten Labradore aber Spaß an Wasser und Apportierarbeit mit dem Dummy – oder am besten gleich beides zusammen.

Fellfarben und Beschaffenheit

Der Labrador wird in unterschiedlichen Fellfarben gezüchtet. In der Regel sind die Tiere einfarbig und kommen in einem dunklen Schokoladenbraun (auch chocolate genannt), im klassischen Schwarz oder in einem geblichen Ton daher. Die hellste Nuance reicht von fast weiß über eine tiefe Goldfarbe. Wenn Du wissen möchtest, welche Farbe der nächste Wurf eines Züchters haben wird, dann solltest Du beim Züchter nachfragen und Dir natürlich die Elternteile des Tieres ansehen.

Das Fell des Labradors ist kurz und hart. Es gilt als äußerst pflegeleicht – ein weiterer Pluspunkt für diese tolle Hunderasse. Für die Fellpflege von einem Labrador musst Du nur wenig Zeit aufbringen. Es reicht, wenn hin und wieder die Haare mit einem speziellen Handschuh ausgebürstet werden. Während des Fellwechsels verliert der Labrador viele Haare, damit muss man als Besitzer leben.

Wie die richtige Fellpflege beim Labrador funktioniert, erfährst Du in unserem Bereich Fellpflege.

Der Charakter des Labradors

Der Labrador ist bekannt dafür, dass er ein sehr ausgeglichenes Wesen hat und zudem sehr intelligent ist. Genau das macht diese Rasse auch für den Bereich Hundesport so interessant. Labradore werden auch im Bereich Polizei, Rettung und für sehbehinderte bzw. körperbehinderte Menschen als Begleithund eingesetzt. Anhand dieser Tatsache kannst Du Dir vielleicht bereits denken, dass es sich um ganz besonders sanfte und rücksichtsvolle Tiere handelt. Genau das macht den Labrador zum optimalen Hund für Familien. Sie kommen sowohl mit Kindern als auch mit älteren Menschen sehr gut klar.

Der Labrador reagiert im Normalfall weder scheu noch aggressiv gegenüber dem Menschen. Das gilt sowohl seinem Besitzer als auch der Familie und sogar fremden Personen gegenüber. Wegen dieses Wesenszuges ist es nicht möglich, den Labrador als Wachhund oder zum Personenschutz einzusetzen. Natürlich schlagen die Tiere an, wenn sich jemand dem eigenen Heim nähert. Dass sie einen ungebetenen Gast beißen, ist allerdings sehr unwahrscheinlich. Generell bellen die Tiere wenig und neigen nicht zum Kläffen, Winseln oder Jaulen. Labradore sind sehr ruhig und besonnen – auch im Alltag.

Besonders wichtig ist es dem Labrador, seinem Menschen zu gefallen. Er bringt den viel zitierten „Will to Please“ mit. Die Rede ist vom Bestreben, dem Herrchen oder Frauchen mit dem eigenen Tun Freude zu bereiten. Für Dich bedeutet dieser Wesenszug, dass Du diesem Hund recht einfach und schnell das Apportieren beibringen kannst oder Tricks eingeübt werden können.

Den Labrador richtig auslasten

Generell sind Labradore zwar sehr ruhig, benötigen aber dennoch viel Bewegung, damit sie ausgeglichen bleiben. Sie sind nicht nur körperliche darauf ausgelegt, einiges zu leisten, sondern vor allem geistig. Wenn ein solcher Hund nicht mit Agility, im Hundesportverein oder mit Denkspielen gefordert wird, dann ist das Tier nicht glücklich. Wünschst Du Dir also einen ausgeglichenen Hund, so muss der Labrador auch beschäftigt werden. Gerade beim Apportieren und Dummytraining blüht der Labrador richtig auf. Insgesamt sind Labbis jedoch genügsamer als zum Beispiel Hütehunde wie der Australian Shepherd.

Auch in der Jagd wurde diese Hunderasse in der Vergangenheit eingesetzt. Das bedeutet allerdings nicht, dass der Hund zum Weglaufen oder unerlaubten Wildern neigt. Labradore können bedenkenlos ohne Leine laufen, wenn Sie gelernt haben, dass sie auf Kommando wieder zu Ihrem Besitzer zurückkehren.

Typische Krankheiten und Lebenserwartung des Labradors

Wie bei vielen anderen Rassehunden auch, sind beim Labrador leider einige Krankheiten bekannt, die bei auffällig vielen Hunden dieser Rasse auftreten. Du kannst dem Tierleid vorbeugen, indem Du Deinen Hund von einem verantwortungsvollen Züchter holst, der darauf bedacht ist, mit gesunden Hunden zu züchten, die keine Erbkrankheiten in sich tragen. Ganz sichergehen, dass Dein Tier niemals die typischen Krankheiten bekommt, kannst Du natürlich nicht.

Hüftdysplasie

Wie bei den meisten großen Hunden ist es möglich, dass Labradore eine sogenannte Dysplasie an der Hüfte oder am Ellbogen bekommen. Diese machen mit zunehmendem Alter in vielen Fällen eine Operation erforderlich. Einige Züchter achten im Speziellen darauf, diese Erbkrankheit auszuschließen.

Um die Dysplasie von Vornherein zu vermeiden, ist es wichtig, dass sehr junge Hunde keine Treppen steigen müssen und nicht allzu lange Strecken gehen. Gerade im Welpenalter sollen die Hunde körperlich eher geschont werden, damit sich die Knochen und Gelenke in aller Ruhe entwickeln können. Generell gehören die Labrador zu den Rassen, die ein wenig länger brauchen, bis sie vollständig ausgewachsen sind. Mit 12 Jahren sind die meisten Knochen fertig, der Körper kann sich allerdings noch bis zu einem Alter von rund 2 Jahren weiterentwickeln. An dieser Stelle benötigst Du also etwas Geduld.

Die Lebenserwartung

Die Lebenserwartung von einem Labrador Retriever beträgt zwischen 12 und 14 Jahren. Natürlich gibt es einzelne Hunde, die dieses Alter weit überschreiten. Hier kommt es vor allem darauf an, dass der Hund viel Bewegung und eine ausgewogene Ernährung bekommt. Sind keine erblichen Krankheiten vorhanden und Du passt immer gut auf Dein Tier auf, kann es auch 15 oder gar 16 Jahre alt werden. Da große Hunde in der Regel nicht so alt werden wie kleinere Rassen, zählt der Labrador mit diesen Daten bereits zu den langlebigeren Großhunden.

Die Ansprüche eines Labradors an seinen Besitzer

Generell ist der Labrador unempfindlich, robust und für jeden Spaß zu haben. Wenn Du Dir in der Zukunft ein solches Tier anschaffen möchtest, solltest Du Dir dennoch einige Gedanken über die Ansprüche der Hunde machen. Labradore brauchen jeden Tag viel Aufmerksamkeit, damit sie möglichst lange gesund und munter bleiben. Tägliche Bewegung gehört auf jeden Fall dazu. Mindestens ein bis zwei Stunden strammen Fußmarsches solltest Du pro Tag einplanen. Generell bekommt es den Hunden, wenn sie auf einem Spaziergang nicht nur laufen, sondern auch apportieren oder anspruchsvolle Suchspiele ausführen dürfen.

Um dem Anspruch an regelmäßige Bewegung gerecht zu werden, kann der Labrador Retriever auch neben dem Fahrrad laufen oder zusammen mit dem Besitzer joggen gehen. Hierbei sollte es natürlich nicht zu schnell gehen. Muss das Tier über lange Strecken rennen, kann sich das negativ auf die Gelenke auswirken.

Labradore sind wasserliebend

Labradore lieben das Element Wasser. Wenn sich in der Nähe zu Deinem Zuhause ein See oder ein Fluss befindet, dann besuche diesen ruhig regelmäßig mit Deinem Labrador. Die Tiere gehen gerne schwimmen und können auch im Wasser apportieren. Schwimmen ist besonders gelenkschonend und fordert die Hunde körperlich. Dadurch wird unter anderem Übergewicht vermieden und die Muskeln werden gekräftigt. Einen Labrador wirst Du in der Regel nicht zweimal bitten müssen, bevor er sich in das kühle Nasse begibt.

Labrador hat Spaß im Wasser
Fast alle Retriever lieben Wasser. Es gibt kaum ein Halten und so mögen sie es besonders, im Wasser zu Apportieren.

Deswegen solltest Du auch drauf achten, dass Dein Labbi keine Wasserrute bekommt.

Die richtige Ernährung für den Labrador

Große Hunde brauchen viel Futter. Besonders gut bekommt es dem Labrador Retriever auch, wenn er frisches Futter mit einem hohen Fleischanteil frisst. Solltest Du Dich dafür entscheiden, den Hund mit Barf zu ernähren, musst Du darauf achten, dass der Hund genügend Nährstoffe und Mineralien erhält. Labradore können ansonsten an akuten Mangelerscheinungen leiden, die sich im schlimmsten Fall auf die Gesundheit oder auf die Lebenserwartung der Tiere auswirkt. Eine einfache und hervorragende Alternative ist hochwertiges Frischfutter von AniFit. Hier gehst Du auf Nummer sicher, dass Dein Hund mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist und blockierst auch nicht die ganze Gefriertruhe für Fleisch.

Leider neigt der Labrador Retriever verstärkt zu Blähungen. Auch aus diesem Grund solltest Du zu sehr gut verträglichem Futter wie AniFit Hundefutter greifen, das sich speziell für empfindliche Hunde eignet. Weil dieser Rasse zu Problemen mit dem Magen neigt, sollte jede Umstellung des Futters nur sehr langsam und bedächtig durchgeführt werden. Wir empfehlen Dir, bei der Futterumstellung auch eine Darmsanierung zu machen. Wenn Du Fragen dazu hast, kontaktiere uns gerne.

Achtung! Magendrehung

Beim Labrador kann es unter anderem zu einer Magendrehung kommen, wenn sich der Hund nach einer großen Mahlzeit stark bewegt. Abhilfe verschaffst Du, indem der Hund kleinere Portionen über den Tag verteilt bekommt. Achte außerdem darauf, dass Dein Tier nicht direkt vor einem Spaziergang oder dem Besuch in der Hundeschule gefüttert wird. Eine gute Alternative ist auch, den Hund erst vorm Schlafengehen zu füttern. So kann er über Nacht in Ruhe sein Futter verdauen.

Hier wird der Labrador eingesetzt

Heute wird die Hunderasse vornehmlich als Familienhund eingesetzt. Da sich Labradore nicht nur sehr auf eine einzelne Person konzentrieren, brauchen Eltern keine Sorge zu haben, dass das Tier eifersüchtig reagiert. Zudem handelt es sich um sehr geduldige Tiere, die auch gut mit neugierigen Kleinkinder oder dem Geschrei von Säuglingen klar kommen.

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Dennoch sollte der Hund niemals mit einem Kind alleine bzw. unbeaufsichtigt gelassen werden.

Auch heute werden die Tiere noch zur Jagd eingesetzte. Hierfür eignen sie sich besonders aufgrund ihrer Intelligenz und des gesunden, sportlichen Körpers. Zudem bringt der Labrador einen sehr guten Geruchssinn mit und verfügt ein weiches Maul. Das ist wichtig, damit der Gegenstand bzw. die Beute unbeschädigt zum Jäger oder Förster zurückgebracht werden kann. Mit dieser Rasse kann auch in der Meute gejagt werden, da sich die Hunde unter einander sehr sozial und gut verträglich verhalten. Ebenfalls von Vorteil im Zusammenhang mit der Jagd: Diese Hunde sind sehr lernfähig und intelligent. Das Beibringen neue Disziplinen funktioniert daher schneller als bei anderen Rassen.

Der Labrador als Assistenz- und Therapiehund

Auch als Assistenzhund und Therapiehund bei verschiedenen Handicaps wird der Labrador sehr gerne eingesetzt. Wenn jemand zum Beispiel an Diabetes erkrankt oder Epilepsie hat, so kann der Hund den Alltag wesentlich erleichtern. Das klappt zum Beispiel, indem der Hund lernt, dass er sofort Hilfe holen muss, wenn ein Mensch ins Zuckerkoma fällt oder an einer akuten Unterzuckerung leidet. Auch Menschen im Rollstuhl oder Blinden kann der Labrador eine große Hilfe sein, indem er bei alltäglichen Aufgaben hilft oder seine Besitzer sicher und schnell von A nach B führt.

Labrador mit Kind
Der Labrador ist sehr aufgeschlossen und wird daher gerne als Assistenzhund oder Therapiehund eingesetzt.

Fazit zum Labrador Retriever

Der Labbi ist eine sehr beliebte und vielseitige Hunderasse. Er ist meist freundlich und aufgeschlossen und möchte am Leben seiner Familie teilhaben. Dennoch solltest Du Deinen Labbi auch auslasten und ihm gerade zu Beginn die nötige Ruhe beibringen. Achte zudem auf eine verantwortungsvolle Zucht, da diese Rasse leider auch zu HD und ED neigt. Wenn Du das alles beachtest, wirst Du mit Deinem neuen Freund viel Freude haben.

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